DIN-Normen

Die Abkürzung "DIN" steht für "Deutsche Industrie Norm" oder auf Englisch "German Industrial Standard." DIN-Normen sind technische Standards und Spezifikationen, die in Deutschland entwickelt und veröffentlicht werden. Sie dienen dazu, einheitliche und zuverlässige Qualitätsstandards für Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in verschiedenen Branchen festzulegen.


Was ist ein Lochabstand ?

Der Lochabstand ist der Abstand zwischen der Vierkantnuss und dem Schlüsseloch.
In Deutschland sind viele Lochabstände genormt. Gemessen wird von der Mitte der Vierkantnuss bis zur Mitte des Schlüsseldorns bei Buntbart (BB) oder bei Profilzylindern (PZ) bis zur Mitte des runden Profilzylinderkerns.

Lochabstände Innentüren

(Buntbart)

Lochabstände Innentüren

(profilzylinder)

Lochabstände Innentüren

(WC/Bad)

DIN EN 1906

Europäische und nationale Normung für Beschläge

In der europäischen Normungsarbeit wurde die EN 1906 formuliert, die die Anforderungen und Prüfverfahren für Türgriff und Türknöpfe definiert. In dieser Norm werden Leistungsparameter definiert. Maße bleiben unberücksichtigt. Nach der DIN EN 1906 geprüfte Türbeschläge sind mit einem 8-stelligen Klassifizierungs-Schlüssel zu kennzeichnen.

Benutzer-kategorien

Türbeschläge werden in 4 Gebrauchs-Kategorien eingeteilt, die sich nach Benutzung und erwartendem Einsatzbereich richten.

Klasse 1: Zum Einsatz an Türen mit mittlerer Benutzungshäufigkeit durch Personen, die zu großer Sorgfalt motiviert sind (z.B., weil ihnen der Türbeschlag gehört) und von denen ein geringes Risiko falscher Anwendung ausgeht. Beispiel: Innentüren von Wohnräumen.

Klasse 2 : Zum Einsatz an Türen mit mittlerer Benutzungshäufigkeit durch Personen, die zur Sorgfalt motiviert sind, wobei jedoch ein gewisses Risiko falscher Anwendung besteht. Beispiel: Türen in Bürogebäuden.

Klasse 3 : Zum Einsatz an Türen mit häufiger Benutzung durch Publikum oder andere Personen mit geringer Motivation zur Sorgfalt und bei denen ein hohes Risiko falscher Anwendung besteht. Beispiel: Türen in Bürogebäuden mit Publikumsverkehr.

Klasse 4 : Zum Einsatz an Türen, die häufig Gewaltanwendung oder Sachbeschädigung ausgesetzt sind. Beispiele: Türen in Fußballstadien, Kasernen oder öffentlichen Toiletten.

Schutzklassen

Beschläge werden nach DIN EN 1906 oder DIN 18257 (europäische und deutsche Normung) in Schutzklassen gegen gewaltsames Öffnen eingeteilt. Die nebenstehnde Tabelle zeigt eine Gegenüberstellung der Schutzklassen

DIN 18257 und RAL-GZ 607/6

Diese Bestimmung legen-entsprechend den gewachsenen Ansprüchen der Gebraucher und aufgrund der langjährigen Erfahrung der Kriminalpolizei-Begriffe, Maße und verschärfte Anforderungen sowie Prüfverfahren für Schutzbeschläge fest. Der Anwender kann sich-je nach Schutzbedürfnis-für eine Schutzklasse entscheiden.


DIN EN 18267

An die Maße der Fenstergriffe stellt die Europäische Norm keine Anforderungen. Diese sind in der DIN 18267 festgelegt (z.B. Vierkantstift Ø 7 mm Stichmaß der Verschraubung 43 mm).

DIN 18273

Feuerschutz-Ganituren nach DIN 18273 sind Bestandteil der Bauregelliste der Landesbauordnung und müssen als Verwendungsnachweis das Übereinstimmungszertifikat führen. Die Norm gilt für alle Feuerschutz-Garnituren, die bei Feuerschutztüren und Rauchschutztüren eingesetzt werden. Neben den Garnituren gehören auch weiter Feuerschutz-geprüfte Bauteile, wie z.B. Schlösser, Bänder und Türschließer zu Feuerschutztür.


DIN EN 179 Notausgangs-Verschlüsse

Die DIN EN 179 europäische Norm für Notausgangs-Verschlüsse gilt seit Juni 2002 und wurde 2008 überarbeitet bezüglich der Anfordrungen an die Griffmaße. Diese Norm definiert die Anforderungen und Prüfverfahren und gibt konkrete Empfehlungen für die Anwendung.

Anwendungsbereich: Gilt für Verschlüsse an Türen in Flucht- und Rettungswegen, wo Notsituationen enstehen können. Die Ausgänge und Ihre Beschläge sind den Menschen im Gebäude vertraut. (z.B. Bürogebäude ohne Puplikumsverkehr).

Notsituation: Eine Notsituation tritt ein, wenn für eine Person oder Personengruppe eine lebensbedrohliche Situation entsteht, jedoch nicht davon auszugehen ist, dass diese zu einer Panik führt. Ein typisches Szenario ist der Brand einer Büroetage, auf der das Büropersonal mit den Fluchtwegen vertraut ist und so kontrolliert der Gefahr entkommen kann.


DIN EN 1125 Antipanik-Türverschlüsse

Die DIN EN 1125 europäische Norm für Antipanik-Türverschlüsse gilt seit Juni 2002 und wurde 2008 überarbeitet bezüglich der Anforderungen an die Griffmaße. Diese Norm definiert die Anforderungen und Prüfverfahren und gibt konkrete Empfehlungen für die Anwendung

Anwendungsbeispiel: Gilt für Verschlüsse an Türen in Flucht- und Rettungswegen, wo Paniksituationen enstehen können. Die Ausgänge und Ihre Beschläge sind nicht allen Menschen im Gebäude vertraut. (z.B. Ausgangstüren in öffentlichen Gebäuden).

Notsituation: Eine Paniksituation kann eintreten, wenn aufgrund einer lebensbedrohlichen Situation viele menschen oder Menschenmassen aus einem Gebäude fliehen müssen. Oftmals spielen Faktoren wie starke Rauchentwicklung, Dunkelheit und die Anwesenheit ortsfremder Personen eine Rolle. Ein typisches Beispiel ist der Brand in einem Kinosaal.